Polizei ermittelt: Barrikade auf Gleisen errichtet

Düren. Unbekannte Täter haben in der Nacht zum Karfreitag eine Barrikade auf den Gleisen der Rurtalbahn errichtet: Sie legten Verkehrsschilder auf die Trasse.

Nach Angaben der Polizei hatten die Täter die Gleistrasse von Düren in Richtung Lendersdorf in Höhe der Einmündung Rütger-von-Scheven-Straße/Nippesstraße blockiert. Offenbar haben sie an dem kleinen, unbeschrankten Bahnübergang das Andreaskreuz samt Fundamt aus dem Boden gerissen und auf die Gleise gelegt. Ein weiteres Verkehrsschild rissen sie ebenfalls aus der Erde um es auf die Schienen zu legen.

Glücklicherweise kam niemand zu Schaden: Einer aufmerksame Dürenerin fiel die Gefahrenstelle gegen 8 Uhr auf. Mit der Unterstützung eines weiteren Spaziergängers hob sie die Schilder aus dem Gleisbett, so dass für den ersten Feiertagszug keine Gefahr bestand.

Die Polizei hat wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein Strafverfahren eingeleitet. Hinweise von Zeugen nimmt die Leitstelle unter der 110 entgegen.

Quelle: Aachener Zeitung vom 25.03.16

Deutsche Bahn informiert über Lärmsanierung in Düren

Informationsabend am 5. April für interessierte Bürgerinnen und Bürger im Haus der Stadt in Düren. Die Deutsche Bahn sorgt entlang der Bahnstrecke 2600, die durch Düren, Düren-Gürzenich und Düren-Derichsweiler führt, für Schallschutz. Dabei sollen in den Stadtgebieten als sogenannter aktiver Schallschutz Lärmschutzwände mit einer Gesamtlänge von 3635 m erstellt werden.

Über die möglichen Maßnahmen aus dem Programm „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes“ informieren Bahn und die Stadt Düren interessierte Anwohnerinnen und Anwohner am Dienstag, 05. April 2016 um 18:30 Uhr, im Haus der Stadt, in der Stefan-Schwer-Straße 4-6, in Düren.

Die Ingenieure der Bahn stellen die Ergebnisse des schalltechnischen Gutachtens vor und erläutern den weiteren Ablauf. Im Anschluss haben die Gäste die Möglichkeit, ihre Fragen an die Projektleitung zu richten.

Von Seiten der Stadt Düren werden Vertreter des Amtes für Tiefbau und Grünflächen an der Bürgerinformation teilnehmen.

Die geplanten Lärmschutzwände befinden sich in folgenden Bereichen:

Düren:
– SSW 2: Anschluß an bestehende Schallschutzwand im Bereich Paradiesstraße bis zur Rurbrücke (südlich der Bahn)
– SSW 4: Höhe „Paradiesbenden 16“ bis Eisenbahnunterführung Rurstraße (nördlich der Bahn)
Düren-Gürzenich:
– SSW 1: Eisenbahnunterführung Bahnstraße bis parallel zur Valencienner Straße (südlich der Bahn)
– SSW 3: Bahnstraße bis Fußgängerunterführung Papiermühle (nördlich der Bahn)
Düren-Derichsweiler:
– SSW 6: „Auf der Komm“ bis Feldweg hinter „Am Kühlen Graben 28“ (südlich der Bahn)

Programm „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes“

Auf dem 34.000 Kilometer langen Streckennetz der Bahn sind 3.700 Kilometer besonders durch Schienenlärm belastet. Ortsfeste Maßnahmen an der Strecke verbessern die Lärmsituation.

Bei Neu- oder Ausbaustrecken geschieht dies durch die gesetzlich vorgeschriebene Lärmvorsorge, im Zuge dieser Projekte wird es in der Regel leiser. Seit 1999 wurden 1.500 Kilometer besonders lärmbelasteter Strecken saniert, dafür wurden 610 Kilometer Schallschutzwände errichtet und in 55.300 Wohnungen Schallschutzfenster eingebaut. Jährlich fließen 100 Millionen Euro des Bundes in das Programm. Bis zum Jahr 2020 sollen 2.000 Kilometer Streckennetz bzw. bis 2030 der Gesamtumfang saniert sein.

Quelle: Infobrief der Stadt Düren v. 11.03.16

Für den „RRX“ kommt das Überholgleis

Neue Züge sollen den Regionalexpress 1 ersetzen. Mehr Komfort und Fahrgastinforma-tionen. In Langerwehe muss das Gleis verlängert werden.

Auf Gleis 23 im Dürener Bahnhof könnte es bald wieder geradeaus gehen: Wenn der Rhein-Ruhr-Express anrollt, will die Bahn die in Richtung Aachen fehlende Weiche wieder einbauen. Die Züge der Rurtalbahn nach Linnich würden dann auf Gleis 19 ausweichen.

Kreis Düren. Die Verantwortlichen feiern es als Meilenstein: Wenn ab 2019 der Rhein-Ruhr-Express (RRX) Fahrt aufnehmen wird, dann müssen Bahn und Verkehrsverbünde zuvor kräftig investieren. Mehr als 300 Millionen Euro sollen ausgegeben werden, um den öffentlichen Personenverkehr attraktiver zu machen – davon werden auch die Bahnhöfe in Düren und Langerwehe profitieren. Unabhängig davon ist eine weitere wichtige Entscheidung gefallen: Es wird ein zusätzliches Überholgleis geben – die Nordüberholung.

Der RRX soll künftig zwischen Köln und Dortmund im 15-Minuten-Takt pendeln – auf festgelegten Strecken. Über diverse sogenannte „Außenäste“ soll ganz NRW an den RRX angeschlossen werden – also auch über die Verbindung Aachen-Köln. So wird der RRX dann auch künftig den Regionalexpress ersetzen. Wie Ute Reuschenberg vom Verkehrsverbund Nahverkehr Rheinland (NVR) betont, sollen auf den Strecken moderne und komfortablere Fahrzeuge eingesetzt werden. „Die Fahrzeuge bieten nicht nur mehr Komfort, sondern sind dann barrierefrei zu erreichen und bieten auch mehr Platz. Zudem ist eine stärkere Taktung vorgesehen.“ Die dürfte sich aber auf die Verbindung Aachen-Köln eher nicht auswirken. Wenn zum Sommer-Fahrplanwechsel 2020 der RRX ab Aachen fahren soll, geht man beim NVR zunächst weiter von einer stündlichen Fahrweise aus.

Profitieren sollen die Kunden auf der Strecke aber nicht nur vom Komfort der neuen Züge, sondern auch von einem einheitlichen Standard. Ute Reuschenberg: „Es wird ein einheitliches Gestaltungsbild geben. Das betrifft zum Beispiel Standards wie entsprechende Sitzbänke oder die Fahrgastinformation.“ Für die Bahnhöfe in Düren und Langerwehe soll die entsprechende Planung jetzt zügig anlaufen und bis 2019 umgesetzt werden. Auffälligste Maßnahme: Am Bahnhof Langerwehe muss das Gleis 4 verlängert werden – damit wäre es dann auch ICE-tauglich. Düren besitzt hingegen schon ein ICE-taugliches Gleis, wenn auch kein ICE mehr in Düren hält.

Änderungen soll es künftig bei der Streckenführung geben. Der RE 1 fährt derzeit bis nach Paderborn. Wer also ab Langerwehe oder Düren in den Zug steigt, kann bis Dortmund, Hamm oder gar Paderborn bequem durchfahren, ohne den Zug zu wechseln. Der RRX 1 hingegen wird von Dortmund aus nach Münster abbiegen. Die jahrzehntealte Direktverbindung zwischen Düren und Hamm wäre damit gekappt. Ganz unabhängig von der Planung für den Rhein-Ruhr-Express läuft nach Auskunft der NVR noch ein anderes Projekt an. „Die Nordüberholung wird kommen. Die Planungsarbeiten sind inzwischen angelaufen“, versichert Holger Klein vom Verkehrsverbund NVR. Die Überholspur würde wie früher über das Gleis 23 fahren. Vor Jahren hatte die DB dort allerdings eine Weiche entfernt, die nun wieder eingebaut werden muss. Bisher hatte die Bahn selbst einen entsprechenden Gerichtsbeschluss, die Weiche wieder herzustellen, ignoriert. „Die DB will grundsätzlich den Fernverkehr stärken“, betont Holger Klein, deswegen müsse auch das Überholgleis her. Ein entsprechender Förderantrag sei bereits eingereicht, auch Planfeststellungsverfahren seien bereits angelaufen. Gelder stehen allerdings nach Auskunft von Holger Klein noch nicht bereit. Neben dem Einbau der Weiche muss die Strecke unter anderem auch noch elektrifiziert werden.

Das von Klein erwähnte Planfeststellungsverfahren dürfte sich eher auf den Bereich Nordbahnhof und die Trennung des Schienennetzes beziehen. Seit Jahren verhandelt die Rurtalbahn mit der DB Netz AG über die Abtretung des nördlichen Bahnhofsbereiches – ein mehr als kompliziertes Verfahren. So würde die Beteiligungsgesellschaft des Kreises das Gelände übernehmen und an die Rurtalbahn verpachten, während die wiederum der Bahn zumindest das Gleis 23 als Nordüberholung zur Verfügung stellen müsste. Selbst würde die Rurtalbahn dann künftig das Gleis 19 nutzen. Auch der Bau der Nordtangente, also die B 399n, ist von diesem Verfahren abhängig. Die Straße, die seit über 30 Jahren in der Planung ist, soll in Höhe der Eisenbahnstraße auf die B 56 stoßen und teilweise über das Gelände des Nordbahnhofs geführt werden.

Wann hier mit einer Unterschrift unter dem Vertrag zu rechnen ist, bleibt unklar. Kommunikation gehört nicht unbedingt zur Stärke der beiden Unternehmen. „Alle Beteiligten arbeiten intensiv am Abschluss des Kaufvertrags. In 2015 konnten bereits wesentliche offene Punkte abgestimmt werden“, teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn lediglich mit. Bei der Rurtalbahn schweigt man lieber gleich ganz.

„Die Nordumgehung wird kommen. Die Planungen sind inzwischen angelaufen.“

Holger Klein, Nahverkehr Rheinland

Quelle: Dürener Zeitung vom 08.03.16